Ich bin Zoo
Letztens hatte ich wieder Kontakt mit den unteren Schichten Deutschlands. Es stand ein Besuch im örtlichen Zoo an. Ich hatte schon lange keine richtigen, exotischen Tiere mehr gesehen. Ab und an sieht man sie mal in diversen Internetforen, im Fernsehen, wenn man sich mal wieder die Plenarsitzungen anschaut oder bei Taff. Diesmal wollte ich sie aber live und zum Anfassen nahe.
Ich war gerade dabei mir die Wölfe anzuschauen, als neben mir ein kleiner Junge an sein Handy ging. Die Zeiten, in denen es mich überraschte, dass 10-jährige ein solches Gerät besitzen sind vorbei. Mittlerweile schockiert mich nur noch wenn sie mir von ihren neuesten Drogeneskapaden erzählen odervon ihren erotischsten Abenteuern.
Ich kam jedenfalls nicht umhin mitzuhören. Höchstwahrscheinlich war seine Mutter am anderen Ende der Leitung. Zumindest wenn ich „Ey Alte, hab ich doch erzählt Mann. Ich bin Zoo“ richtig übersetzt hatte. Dieser Sprachgebrauch war nichts neues, aber anstatt des üblichen Brechreizes hatte ich inmitten dieser Wildnis plötzlich eine Eingebung. Die Affen zwinkerten mir aufmunternd zu und ich verließ den Zoo mit einem guten Gefühl.
Ich nahm mir vor meine sprachlichen Fähigkeiten auszuweiten. Denn ich bin bemüht möglichst hipp zu sein. Als Nachhilfelehrer musst du einfach mit der Zeit gehen, um auf die jungen Leute eine Wirkung zu haben. Ich wollte also etwas Slang üben und besuchte deswegen meine Freunde. Ich erzählte ihnen nichts von meinen Plänen und als sie mich fragten was ich so getrieben hatte in letzter Zeit antwortete ich stolz: „Ich war Zoo.“
Das folgende Entsetzen lässt sich schwer in Worte fassen. Ich verstand das nicht ganz und erzählte ihnen noch etwas vom Streichelzoo, wo ich voll von einer Zeige aufgebockt wurde. Ich fand mein Missgeschick sehr lustig und rubbelte mir grinsend den Hintern.
Da ich allerdings im Slang noch nicht so drin war hatte ich natürlich Schwierigkeiten mich zu artikulieren. Das Missverständnis ließ sich nicht aufklären und ich wurde vom Hof gejagt. Mein Experiment betrachtete ich als Fehlschlag, und redete fortan wieder normal.
Ich dachte damit sei die Sache erledigt, aber letztens rief mich einer dieser Freunde an und wollte sich unbedingt mit mir Treffen. Ich dachte mir nichts Böses und sagte zu. Ich fand den Armen in seiner Wohnung. Er war völlig aufgelöst. Er hatte in so einem Forum geblättert und dort ein Thema gefunden mit dem Namen „Bist du Zoo?“. Es war eine Umfrage und man konnte ankreuzen: „Nein“ oder „Ja, Tierkörper ziehen mich an“. Man muss natürlich wissen, dass mein Kumpel Furry ist. Er kam also nicht umhin „Ja, Tierkörper ziehen mich an“ anzuklicken. Seitdem glaubt er, dass er Zoo ist. Man muss ihm natürlich Naivität attestieren. Er glaubte nämlich bisher, dass es beim Furry sein um Tierkörper, vorwiegend in anthropomorpher Form, geht. Er war verzweifelt und bat mich um meine Hilfe. Da ich ein guter Freund bin ließ ich mich nicht lumpen und rief die Polizei um ihn verhaften zu lassen.
Ich denke ein solcher Mensch ist potentiell gefährlich für alle Tiere. Schließlich mag er sie und wir alle wissen was „mögen“ heißt. Es bleibt nämlich nicht dabei. Man will die Tiere irgendwann nicht nur mögen. Nein, man möchte sie sogar streicheln oder ihnen Futter geben und wohin DAS nun wieder führt…
Mein Freund ist jetzt in Therapie. Ich habe gehört, dass die Firma „Niki“ gegen ihn sogar eine einstweilige Verfügung erwirkt hat. Er darf sich jetzt Kuscheltieren nicht mehr als 100 Meter nähern.
Ich war gerade dabei mir die Wölfe anzuschauen, als neben mir ein kleiner Junge an sein Handy ging. Die Zeiten, in denen es mich überraschte, dass 10-jährige ein solches Gerät besitzen sind vorbei. Mittlerweile schockiert mich nur noch wenn sie mir von ihren neuesten Drogeneskapaden erzählen odervon ihren erotischsten Abenteuern.
Ich kam jedenfalls nicht umhin mitzuhören. Höchstwahrscheinlich war seine Mutter am anderen Ende der Leitung. Zumindest wenn ich „Ey Alte, hab ich doch erzählt Mann. Ich bin Zoo“ richtig übersetzt hatte. Dieser Sprachgebrauch war nichts neues, aber anstatt des üblichen Brechreizes hatte ich inmitten dieser Wildnis plötzlich eine Eingebung. Die Affen zwinkerten mir aufmunternd zu und ich verließ den Zoo mit einem guten Gefühl.
Ich nahm mir vor meine sprachlichen Fähigkeiten auszuweiten. Denn ich bin bemüht möglichst hipp zu sein. Als Nachhilfelehrer musst du einfach mit der Zeit gehen, um auf die jungen Leute eine Wirkung zu haben. Ich wollte also etwas Slang üben und besuchte deswegen meine Freunde. Ich erzählte ihnen nichts von meinen Plänen und als sie mich fragten was ich so getrieben hatte in letzter Zeit antwortete ich stolz: „Ich war Zoo.“
Das folgende Entsetzen lässt sich schwer in Worte fassen. Ich verstand das nicht ganz und erzählte ihnen noch etwas vom Streichelzoo, wo ich voll von einer Zeige aufgebockt wurde. Ich fand mein Missgeschick sehr lustig und rubbelte mir grinsend den Hintern.
Da ich allerdings im Slang noch nicht so drin war hatte ich natürlich Schwierigkeiten mich zu artikulieren. Das Missverständnis ließ sich nicht aufklären und ich wurde vom Hof gejagt. Mein Experiment betrachtete ich als Fehlschlag, und redete fortan wieder normal.
Ich dachte damit sei die Sache erledigt, aber letztens rief mich einer dieser Freunde an und wollte sich unbedingt mit mir Treffen. Ich dachte mir nichts Böses und sagte zu. Ich fand den Armen in seiner Wohnung. Er war völlig aufgelöst. Er hatte in so einem Forum geblättert und dort ein Thema gefunden mit dem Namen „Bist du Zoo?“. Es war eine Umfrage und man konnte ankreuzen: „Nein“ oder „Ja, Tierkörper ziehen mich an“. Man muss natürlich wissen, dass mein Kumpel Furry ist. Er kam also nicht umhin „Ja, Tierkörper ziehen mich an“ anzuklicken. Seitdem glaubt er, dass er Zoo ist. Man muss ihm natürlich Naivität attestieren. Er glaubte nämlich bisher, dass es beim Furry sein um Tierkörper, vorwiegend in anthropomorpher Form, geht. Er war verzweifelt und bat mich um meine Hilfe. Da ich ein guter Freund bin ließ ich mich nicht lumpen und rief die Polizei um ihn verhaften zu lassen.
Ich denke ein solcher Mensch ist potentiell gefährlich für alle Tiere. Schließlich mag er sie und wir alle wissen was „mögen“ heißt. Es bleibt nämlich nicht dabei. Man will die Tiere irgendwann nicht nur mögen. Nein, man möchte sie sogar streicheln oder ihnen Futter geben und wohin DAS nun wieder führt…
Mein Freund ist jetzt in Therapie. Ich habe gehört, dass die Firma „Niki“ gegen ihn sogar eine einstweilige Verfügung erwirkt hat. Er darf sich jetzt Kuscheltieren nicht mehr als 100 Meter nähern.
masamune - 18. Apr, 13:12