Freitag, 2. Juli 2010

Oh my Goddess, it is a new one!

Die Schöpferin

Du malst ein Bild,
kreierst dich selbst.
Im Radio singt der Mann:
Du bist alles was ich brauche,
ich bin in der Mitte deines Bildes,
und liege im Schilf.

Du malst ein Bild,
spiegelst deine Seele.
Die Stimme des Mannes wird lauter.
Es ist richtig, es ist falsch.

Du magst rot,
dein Innerstes ist nicht schwarz.
Nur der Mann im Schilf ist nicht mehr dort,
er ist auf dem Grund des Sees.

Sonntag, 9. Mai 2010

Auf der Arche

Es strömt,
fließt.
Schauer,
in meinen Adern
und draußen
bricht der Damm.

Es biegt,
knirscht
und rumort,
in meiner Seele
und draußen
herrscht die Flut.

Es schäumt,
und rauscht,
und rast
in meinem Herzen
und draußen
stirbt die Zeit.

Es regnet
in meinem Gemüt.
Es schäumen
meine Gefühle.
Mein Geist bricht
und aus ihm spricht:
"Ich liebe dich!"
und draußen
stirbt die Zeit.

Die Uhr

Geht
es,
Tick,
Tack,
geht
es,
mechanisch,
kalt,
geht
es,
perfekt,
richtig,
ist es nicht
mehr menschlich.

Donnerstag, 29. April 2010

Ein neues Gedicht

Normalität

Sie kamen in
der Nacht
heller Mond schien mir
in das Gesicht und
ließ es glänzen.

Sie brachten dich
weg,
ich will nur fort von hier.

Sie sagten du bist
tot
fühlte ich mich,
tot wollte ich sein.

Der nächste Tag war wie
alle Anderen
gingen ihrem Tageswerk nach.

Alles war
Normalität
was ist das?

Montag, 30. November 2009

Hopp Schwiiz!

Ein gutes Zeichen, dass die Schweiz da setzt. Die Argumentationen sind hinreichend bekannt. Minarette sind politische Instrumente einer Religion, zu denen man ruhig "Nein" sagen darf.
Erdogans Äußerungen ("Die Kuppeln der Moscheen sind unsere Helme, die Minarette die Bajonette und die Gläubigen sind unsere Soldaten") und die historische Stellung von Minaretten (als Zeichen der Macht) lassen wenig Spielraum zur Definition. Die reflexartigen Kontrareaktionen der deutschen Presse und diverser Islamverbände zielen leider nicht auf die Problematik ab sondern ignorieren die eigentlichen Argumente und werfen dem angeblich verängstigtem Schweizer Volk vor, Menschenrechte einschränken zu wollen.
Ein Klage vor dem Gerichtshof für Menschenrechte dürfte dabei, bei guter Argumentation, abgewiesen werden. Denn Angehörige des Islams dürfen schließlich weiterhin ihre Religion ausüben, Moscheen errichten, beten und was noch alles dazu gehört. Der europäische Gerichtshof wird also entscheiden dürfen, ob Minarette zur Ausübung des islamischen Glaubens gehören und dieser so beschnitten wird. Hoffen wir, dass der EGH sich ähnlich klug wie die Schweizer entscheiden wird.

Hier noch ein Paar Zitate:

Göring-Eckardt (Grünen Politkerin), selbst sei über das Abstimmungsergebnis „ziemlich erschüttert. Das heißt ja zunächst mal, Musliminnen und Muslime sind nicht willkommen in der Schweiz.“
Was für eine Schlussfolgerung... Muslime dürfen Moscheen bauen und ihren Glauben nachwievor ausüben. Der Wunsch gegen Minarette ist doch nicht gleich der Tatsache, dass jemand nicht willkommen ist. Nicht wilkommen ist eine politische Religion, oder politische Symbole von Religionen.
„Die Realität in Deutschland ist doch, dass wir zu wenig Integration haben“. Da hat die Frau recht, aber die Leute, die den Islam ausleben in der Schweiz sind durchweg gut integriert. Und unser ultraliberaler Umgang mit dem Islam hat der Integration in Deutschland keine Schübe nach vorn gegeben.

Als „absolut rassistisch“ verurteilte Göring-Eckardt das Plakat mit dem die Initiatoren der Volksabstimmung geworben hatten. Es zeigt eine Schweizer Fahne, auf der schwarze Minarette stehen, sowie eine verschleierte Frau. „Hier wird Angst vor etwas geschürt, was mit dem Islam wirklich überhaupt nichts zu tun hat“. (Aus der Welt)
Aso ich habe auch Angst wegen einem Plakat auf dem eine verhüllte Frau zu sehen ist im Vordergrund, vor einer Schweizfahne die mit Minaretten gepflastert ist. Wie so oft bei interpretierbaren Sachen, wird hier ziemlich auf die Nazischiene gefahren. Ein äußerst deutscher und äußerst dämlicher Reflex.

Aus der "Welt": Die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur zeigte sich über das Ergebnis schockiert: „Wenn diese Initiative eine Dynamik in anderen europäischen Ländern auslösen sollte – und die Gefahr besteht -, dann werden die Muslime am Ende in Europa keinen Platz mehr haben“, sagte Amirpur. Sie sei entsetzt und habe jetzt Angst.

Genau, alle Schweizer haben ja auch für die "Muslime raus Initiative" gestimmt... Es ist schlim welche unreflektierten Kommentare von öffentlichen Personen getätigt werden.

Freitag, 30. Oktober 2009

Interview bei einem katholischen Arbeitgeber

Das Gespräch drehte sich bisher um die Qualifikationen des Bewerbers, es war ein sachliches Gespräch, bei dem der Bewerber seine Motivation und seinen Werdegang noch einmal kurz schilderte und der Personalverantwortliche hier und da noch einmal nachhakte. Das Gespräch nähert sich dem Ende.

„Abschließend fiel mir noch auf, dass sie zu ihrer Konfession nichts geschrieben haben in der Bewerbung. Sind sie katholisch?“ Der Personalreferent stellt die Frage beiläufig, als wäre sie nur ein unwichtiges Detail.

„Nein.“ Eine kurze, trockene Antwort, ausdrucksloses Gesicht.

„In der Stellenbeschreibung haben wir darauf hingewiesen, dass wir gerne katholische Bewerber hätten, also warum haben Sie sich dennoch beworben?“ Eigentlich eine Frage für den Anfang des Gespräches, aber der Bewerber hat aus der Sicht des Referenten eine gute Figur gemacht und seine Qualifikationen letztlich auf die Glaubensfrage zu reduzieren empfand er als den falschen Weg das Gespräch zu führen.

„Nun, Religion hat in meiner Familie nie eine wirklich große Rolle gespielt, ich wurde demnach also nicht getauft. Mein Großvater selber ist sogar bekennender Atheist, sicherlich auch dem kommunistischem Regime geschuldet in dem er lange Zeit gelebt hat. Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung bei mir anders. Ich selber bin sehr gläubig. Ich trinke wenig, bis gar nicht, rauche nicht, nehme keine Drogen. Kurz: Ich versuche mein Leben in guten Bahnen zu führen, helfe Menschen wo ich kann, im gewissen Sinne bin ich schon christlich, versuche die Normen christlichen Lebens aktiv zu leben. Aber natürlich verstehe ich warum sie lieber einen katholischen Bewerber hätten.“

„Sehr interessant, warum glauben sie denn beharren wir darauf?“

„Nun, ich denke, dass es etwas mit Unternehmenskultur zu tun hat. Es ist ja so, dass ein Arbeitgeber möglichst motivierte Arbeitnehmer haben möchte. Ein Mitarbeiter, der sich mit seiner Firma identifizieren kann ist ja automatisch motivierter, da er ja sozusagen in eigener Sache arbeitet, beziehungsweise für eine Sache die er für richtig und gut hält. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter, der katholisch ist, auch motivierter an die Arbeit hier geht ist also größer, als bei einem der sich, als krasses Beispiel, zum Islam bekennt.“

„Warum wählen sie gerade den Islam als Beispiel?“

„Also, ich will nicht den Eindruck vermitteln, dass ich dem Strom der Leute folge, die aus Terrorängsten heraus den Islam verdammen. Für mich stellt sich die Situation so dar, der Islam hat eine im Koran niedergeschriebene eindeutige Haltung gegenüber denjenigen die „ungläubig“ sind. Der Buddhismus ist da“, der Bewerber deutet Anführungszeichen mit Hilfe seiner zwei Hände in der Luft an, „liberaler“. Eine katholische Organisation wie ihre, steht also somit unter Umständen im Gegensatz zum Glaubensbekenntnis anders Gläubiger. Gerade bei Islamisten, die ihre Religion sehr intensiv ausleben, wäre das also definitiv ein Hemmnis.“

„Interessante Gedanken, sie hatten auch Personalwesen im Studium behandelt nehme ich an?“

„Ja, das stimmt.“ Er nickt bekräftigend.

„Warum machen sie diese Anführungszeichen in die Luft beim Wort liberal?“ Er stellt diese Fragen, weil er so hofft noch ein persönlicheres Bild vom Bewerber zu bekommen. Qualifikationen sind das eine, der Mensch das andere.

„Oh, das ist eine recht persönliche Angelegenheit, aber ich erläutere ihnen das sehr gerne. Liberal ist für mich das beseitigen von vorurteilsbehafteten Regeln oder Gesetzen und somit ein Umdenken in der Gesellschaft herbeizuführen, welches zumeist in mehr Freiheit für bestimmte Gruppen in der Bevölkerung mündet. Oder auch anders, Sachen, die in einer an sich aufgeklärten Gesellschaft an Gedankengut eigentlich unnötig geworden sind. Der Buddhismus also sagt, dass man auch mit anderen Religionen nebenher Leben kann. Oder anders, dass ein strikt monotheistische Haltung im inneren eines Menschen nicht nötig ist. Da denke ich anders. Ich finde es sehr wichtig in religiösen Fragen einer Linie treu zu bleiben. Das hat für mich auch etwas mit Integrität im ethischen Sinne zu tun.“

Der Personalverantwortliche nickt. „Eine interessante Meinung Herr Taylor. Ein Thema, dass ich gerne weitererörtern würde mit ihnen, aber leider habe ich noch einen Termin. Ich möchte mich für das Gespräch bedanken und wir werden uns mit ihnen in den nächsten Tagen in Verbindung setzen und ihnen eine Entscheidung mitteilen.“

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